Egreniermaschine

Frühe Cotton Gin im Eli-Whitney-Museum in Hamden (Connecticut)
Mehrere Entkörnungsmaschinen einer Fabrik in Taschkent um 1910, Fotografie von Sergei Michailowitsch Prokudin-Gorski

Die Egreniermaschine (englisch Cotton Gin, deutsch auch Entkörnungsmaschine) ist eine Maschine zum Entkörnen, Egrenieren oder Ginnen von Baumwolle, das heißt zur Abtrennung der Baumwollfasern von den Samenkernen.[1][2] Das Entkörnen findet in der Regel direkt nach der Ernte statt, die erzeugten Kuppelprodukte sind zu Ballen gepresste Baumwollfasern, Baumwollsamen und Linters. Bei den heute eingesetzten Maschinen unterscheidet man zwei Bauarten, wobei die Sägezahn-Egreniermaschine deutlich häufiger eingesetzt wird.

Historisch war das Entkörnen ein so aufwändiger Prozess, dass die Naturfaser Baumwolle nur dort in größerer Menge verarbeitet wurde, wo einfache Werkzeuge und Maschinen bekannt waren, die die Arbeit erleichterten. Ein Zentrum dieser Entwicklung war der Süden Asiens. Ende des 18. Jahrhunderts wurde in den Vereinigten Staaten die Sägezahnmaschine entwickelt, die einen wesentlichen Fortschritt darstellte und dort den Baumwollanbau zu einem wesentlichen Wirtschaftsfaktor machte. Seit dem späten 19. Jahrhundert wurde Baumwolle zunehmend industriell in eigenen Fabriken entkörnt.

  1. Paul-August Koch, Günther Satlow: Großes Textil-Lexikon: Fachlexikon für das gesamte Textilwesen. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1965, Band A–K, S. 316.
  2. Autorenkollektiv: Textile Faserstoffe. Zweite, verbesserte Auflage. Fachbuchverlag, Leipzig 1967, S. 134.

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